Trancewerkstatt Adventkalender - 6. Dezember "Der Nikolaus"


6. Dezember - der Adventkalender der Trancewerkstatt öffnet seine sechste Tür:
"Nikolaus – Weihnachtsmann – Väterchen Frost – Dumbledore“

Einer für Alle - Alle für Einen? Oder ist einer Alle und brauchen wir alle den einen?"

Persönliches von mir - aus der Serie: "Geschichten können die Welt verändern!"

Heute ist Nikolaus-Tag! Oh, welch Freude! Und wahrlich, der Nikolaus berührt uns alle. Jung und Alt, Klein und Groß. Selbst als Erwachsene ertappe ich mich dabei, dass sich sofort ein wohlig warmes Gefühl in mir ausbreitet, wenn ich an ihn denke, an den „Mann mit dem weißen Bart und dem freundlichen Gesicht“. Als ich ein Kind war kam er immer für uns alle, nie für mich allein. Und das ist gut so. Für alle Kinder in Leonding fuhr er damals beim „Nikolo Markt“, der einmal im Jahr stattfand, auf einem großen Anhänger mit Traktor am Stadtplatz ein und übergab pünktlich um 15 Uhr höchstpersönlich an uns Kinder kleine rote Säckchen. Der Höhepunkt im Advent. Zumal man das Christkind nie selbst traf, war dieser Herr echt. Erlebbar, berührbar, greifbar. Man spürte ihn mit Haut und Haaren, so wie eben auch den Kramperl, seinen Begleiter.

Viel habe ich gestern über den Kramperl geschrieben. Ja, er wurde verdreht – missbraucht von der „Schwarzen Pädagogik“ und dann wurde er ein „Selbstläufer“. Dann, als die großen und kleinen Männer sich hinter einem Brauchtum versteckten um ihrer angestauten Wut freien Lauf zu lassen, beim Krampuslauf. Auch heute noch höre ich vielerorts, vor allem im ländlichen Oberösterreich, weil ich mich dort noch regelmäßig aufhalte, mahnende Sprüche der Erwachsenen. Wie ich dazu stehe, habe ich gestern niedergeschrieben. Heute möchte ich euch von der „Erlösung der Krampus Seele“ und somit auch von der „Erlösung der Kinderseelen“ erzählen.

Wir leben in einer Welt, in der wir jeglichen „Glauben an Dämonenhaftes“ ablehnen, oder? Ich denke darin sind wir uns einig. Was aber selten beleuchtet wird, ist, dass „Traumen“ spuren in der Psyche hinterlassen. Ein Trauma seit Generationen ist die häusliche Gewalt an Frauen und Kindern. Darin sind wir uns auch einig, oder? Wenn nicht, dann wird’s hier schon schwierig, meinen Gedanken Aufmerksamkeit zu schenken. Denn, ich habe als Mensch immer wieder Menschen kennengelernt, die so unglaublich viel angestaute Wut in sich trugen, dass sie in mir, obwohl sie mir nichts „antun wollten“, Spuren hinterließen. Durch ihre Art und Weise, wie sie mich behandelten.

Zum Beispiel mein erster Chef: Ich startete meine berufliche Karriere als Psychologin, nach dem Studium in einer Personalberatung.

Mein damaliger Chef, ein Narzisst (das erkannte ich aber damals nicht sofort, ich dachte, ich würde alles falsch machen), wie er im Lehrbuche steht – erklärte mir einmal: „Claudia, du hast das ganz hervorragend gemacht, dich mit dem Kroaten und dem Slowenen an einen Tisch zu setzen. Nun haben sie den Mitgliedsbeitrag einbezahlt! Aber weißt du, warum Frauen immer benachteiligt sein werden? Weil die wichtigen Entscheidungen am Häusl (Anmerkung: er war auch Oberösterreicher – Häusl ist ein Synonym für Toilette) getroffen werden.“

Ja, so ist das mit dem Frau-Sein in einer Männerwelt. Ich habe mich damals, bei einem „Netzwerktreffen“ nicht an einen Tisch mit dem Kroaten und dem Slowenen gesetzt, weil ich musste. Es war ein Platz frei und ich wollte sie kennen lernen: „den Kroaten und den Slowenen“. Ich interessiere mich tatsächlich für andere Kulturen, für Menschen und Wesen aus anderen Kulturen. Es war kein oberflächliches „Smalltalken“ gewesen, sondern es war eine Herzensbegegnung und kein sexualisiertes Pseudo-Begegnen, wie mein Chef es liebte. Immer ein paar kleine Witzchen über… sie wissen schon…! Diese beiden waren aber eindeutig keine sexualisierenden Narzissten, sondern auch Menschen, die in ihren Ländern etwas verändern wollten. Und, mein Gespräch mit ihnen hatte eine positive Auswirkung auf das Unternehmen, für welches ich arbeitete. Eine klassische Win-Win-Situation, die nur leider Narzissten nicht aushalten.

Durch seine Aussage signalisierte er mir, dass es richtig und falsch zugleich war, mich mit dem Kroaten und dem Slowenen einzulassen. Richtig, weil sie nun machten, was er wollte, aber falsch, wie ich sie dazu gebracht hatte – in der Wirtschaft ist kein Platz für weibliche Vibes , die das System verändern könnten. Denn, der „Geist des Herren“ steht über allem. Seither habe ich immer ganz besonders auf den „Geist des Unternehmensherren“ geachtet, konnte aber bis dato noch keinen anderen „Unternehmer-Geist“ hier in Österreich, oder anderswo finden, der meinem Naturell entsprach… auch bei der Caritas nicht - darum bin ich selbständig.

Warum dieser Exkurs? Nicht, weil ich bemitleidet werden möchte. Nein, sondern, weil das die verkleideten „Alltagskramperl“ sind, die uns das Leben zur Hölle machen. Nicht nur uns Frauen, sondern allen, die etwas verändern wollen. Und zwar in allen Bereichen. Diesen „Kramperlgeist“ tragen auch Frauen in sich!!!

Irgendwann, als ich dabei war, wirklich zu glauben, ich wäre nichts für die Wirtschaft, aber die Wirtschaft alles für mich – wurde ich gekündigt. Er hatte sein Ziel erreicht. Die Wirtschaft von den Frauen-Vibes zu befreien. Dabei habe ich sehr wohl einen Unternehmergeist in mir, ich bin keine Feindin der Wirtschaft – schließlich bin ich in einem „Geschäft – Einzelhandel“ aufgewachsen. Ich habe das „Verkaufen“ geliebt. Ich hatte zudem als damaliger Junior-Consultant den höchsten Umsatz erreicht, wurde aber von eben diesem Chef mit dem Argument gekündigt, unwirtschaftlich zu handeln. Schon damals half mir die „Wahrheit der Zahlen“ wenig. Zahlen helfen nur dem, der sie benutzt und nicht dem, der sie nutzt. Auch das habe ich von ihm gelernt.

Heute weiß ich, dass ich eine persönliche Bedrohung für seinen Narzissmus darstellte, nicht für die Wirtschaft. Ich spürte, er liebte mein Wesen, das war die Bedrohung für ihn. Und, er hätte mich nie angefasst. Nie. Tja, so kompliziert ist die Welt des Narzissmus und ebenso kompliziert ist das mit der „Wirtschaftlichkeit“.

Aber nun zurück zum Nikolaus. Ich hatte damals einen Gehörsturz mit Tinnitus und ging zu meinem Hausarzt. Mein damaliger Hausarzt war für mich ein „Großvaterersatz“. Ein echter Nikolaus eben. Das Gegenmittel für narzisstisches Gift. Er ist leider in Pension. Aber damals, als ich ihn brauchte, war er da. Seine großväterliche Ruhe, seine Resistenz gegen Zeitdruck und Wirtschaftlichkeit (der ließ sich nie stressen, auch wenn das Wartezimmer zum Bersten voll war), seine tiefe Stimme, sein großer Bauch, seine Klarheit, meistens ging ich ohne schriftliches Rezept, aber vollgetankt mit großväterlicher Liebenswürdigkeit bei ihm hinaus. Und es ging mir besser.

An diesem Tag verschrieb er mir folgendes Rezept gegen Tinnitus: Viel trinken, Ruhe, lange Waldspaziergänge oder langsames Laufen, um den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen und viel Liebe. HAHAHA, Liebe, dachte ich mir. Ja, eh, aber… woher nehmen, wenn nicht stehlen?

Trotzdem, ich ging vollgetankt mit großväterlicher Kraft im Pötzleinsdorfer Schlosspark spazieren und setzte mich irgendwann in die Sonne – es war der 11. September 2001 (der Tag von 9/11 – bald würde die ganze Welt nicht glauben können, was die Wut von stark traumatisierten narzisstischen Männern, die sich selbst nicht mehr spüren, anrichten kann…). Nur eine Ironie am Rande.

Ich saß also auf der Bank im Pötzleinsdorfer Schloßpark und war in Gedanken versunken. Ich dachte an meinen Urgroßvater und wie sehr ich mir wünschte, ihn wieder besuchen zu können. Einfach nur, um aufzutanken, um Kraft zu bekommen, um zu spüren, wie es ist, wenn man geliebt wird. Und plötzlich setzte sich ein alter Mann neben mich, ein echter alter Mann. Er fragte, ob er neben mir die Sonne genießen dürfe. Und ich bejahte. Wir saßen ein Weilchen nebeneinander und irgendwann blickten wir einander an und er sagte: „Ist es endgültig?“ Ich war fassungslos. Wie? Was? Woher? Er dachte, mein Freund hätte mit mir Schluss gemacht, aber ich sagte, „Ja, aber nicht mein Freund, sondern mein Arbeitgeber hat mit mir „Schluss gemacht!“ Und wir mussten lachen. Es war so ein herzhaftes Lachen. Alles war verflogen – ich merkte noch nicht einmal, dass auch mein Tinnitus mit dem Lachen scheinbar aus mir hinausflog. Denn trotz 9/11 konnte ich wieder gut schlafen – ohne Ton im Ohr.

Dann wünschte er mir alles Gute, er verabschiedete sich und ging. Ich saß da, als wäre das Normalste in meinem Leben passiert. Und das war es auch. Es war das Normalste – wir sind mitfühlende Wesen und manches mal spürt es einer, aber meist nur dann, wenn der sich selbst gut spürt, trotz aller Tiefschläge, die das Leben so bereithält.

Es ist die Kraft der Großväter, der alten weisen Männer, derer, die sowohl die Kraft des Lebens als auch die Kraft der „Dämonen des Lebens“ kennen. Sie haben dadurch die Kraft, sie zu verwandeln. Sie sind es, die uns wieder an die Leichtigkeit des Lebens erinnern – die Liebe und das Vertrauen in uns selbst und nicht die oberflächliche, ausbeuterische, kalte, zerstörerische Selbstliebe, die nur den „Schein“ wart.

Diese Menschen entlarvte in früheren Zeiten der Krampus. Der Gehilfe der „Großväterlichen Kraft“. Er vertrieb sie, die Dämonen, die jungen und alten Burschen, bei denen er spürte, dass sie den Frauen und Kindern nicht wohlgesonnen waren. Er versorgte die Kinder mit seinen Gaben – seinem Spüren, seinem Vertrauen, seiner Güte, seiner Liebe.

Und der Krampus war nie ein verkleideter Narzisst. Er war in Wirklichkeit immer der „Vertreiber“, derjenige, der das Feld von „Dämonen“ befreite – so wie der Fuchs, der den Wald für uns im Gleichgewicht hält!

 

Lassen wir sie wieder wirken – zumindest heute – die Kraft der Großväter, egal ob Nikolo, Weihnachtsmann, Dumbledore, Väterchen Frost, Odin oder Coca-Cola Weihnachtsmann. Sie treten als viele in Erscheinung, doch sie sind alle einer, dieselbe Kraft, die sie nährt. Die uns nährt, unsere Seelen. Und lassen wir auch die Kramperl wieder ihre wertvollen Gehilfen sein. Die Kramperl sind Helfende!!! Keine Prügelknaben, oder Angstmacher. Im Gegenteil. Wenn wir spüren, dass die Kramperl nicht die Menschen sind, die ihr Kostüm tragen, sondern die Kraft der Wildtiere in sich tragen, die uns Menschen hilft, unsere Häuser – auch die Häusln  sauber zu halten, auch dann könnte sich vieles verändern.

 

Eure

Claudia Füreder

Trancewerkstatt Adventkalender - 4. Dezember "Die heilige Barbara in Pakistan"

4. Dezember - der Adventkalender der Trancewerkstatt öffnet seine vierte Tür:
"Die heilige Barbara in Pakistan"

Persönliches von mir - aus der Serie: "Geschichten können die Welt verändern!"

Heute in der Früh wachte ich auf mit dem Gedanken an die Heilige Barbara. Irgendwie spießt sich seit jeher alles, was ich über sie gelesen habe. Ich dachte immer, ich mag sie nicht. Dabei wurde mir klar, dass nicht sie es ist, die ich nicht mag, ich mag die Welt nicht, in der sie lebte. Sie erinnert mich an Pakistan. Und in Pakistan erlebte ich, was es bedeutete, früher in Europa zu leben. Islamabad – ein halbes Jahr meines Lebens. Die alltägliche Wahrheit, die ich dort erlebte, ließ mich erspüren, was es bedeutet, in einer höchst traumatisierten Gesellschaft zu leben, die alles verdreht zum eigenen Vorteil. Dem Land, wo die Gesetze der „gewalttätigen, brutalen verdrehten willkürlichen Wahrheiten der Männlichkeit“ den Alltag beherrschen. Für Frauen und Männer – die Kraft der Stammesfeden, wo die Ehre eines „männlichen Anführers über allem steht, wo nicht nur die Frauen die „Opfer“ sind, sondern alle. Und gleichzeitig auch alle Täter. Auch die Frauen.
Ich lernte dort meine wichtigste Lektion um als Traumatherapeutin Fuß zu fassen. Auch in Europa herrscht noch dieses Denken. In abgeschwächter Form, keine Frage, aber überall auf der Welt – außer bei wirklich naturnahen Völkern. Denn sie, erleben noch Kraft der „Mütterlichkeit“ und den Respekt vor allem und jedem (auch den Felsen, Steinen, Pflanzen, Tieren, etc.). Sie erkennen in allem und jedem ein mitfühlendes Wesen, weil sie sich selbst als mitfühlende Wesen wahrnehmen, überall sonst herrscht und beherrscht ein verdrehter „Macht und Kontrollkult“ die Regionen.
Wir in Europa sind um nichts besser. Diese Einsicht könnte uns helfen. Ich finde die vielen Skandale rund um FIFA haben alles sichtbar gemacht – alles. Wenn man es sehen will, von beiden Seiten, dann sieht man, wie die Welt funktioniert. ALLE haben zu gleichen Teilen mitgespielt. Macht ist alles. Sie spürten nicht einmal mehr, was sie da taten. Sie dachten, sie wären „im Recht“, wären „Unantastbar“. Und das ist es eigentlich, woran mich die Geschichte rund um die Heilige Barbara erinnert. Ihr Vater dachte, er wäre „Im Recht“, als er sie foltern ließ, hatte Freude daran, dass sie gequält wurde, weil sie sich nicht seinem Willen beugte. Wie geht das, wenn man seine Gefühle zulässt? Nur weil seine intelligente, pubertäre Tochter nicht seinen „Glauben“ teilte und sich den Männern verweigerte, die er vorschlug? Egal, ob es sich tatsächlich um den christlichen Glauben handelte – es ist eine Legende. Mit verdrehten Wahrheiten aus der Perspektive einer männerdominierten Gesellschaft.

Der Kult um die Heilige Barbara erwachte erst im Spätmittelalter im deutschsprachigen Raum – in einer Zeit, wo Zustände wie im heutigen Pakistan herrschten. Ich denke, sie war eine Schamanin, eine Seherin, denn oft wird sie als eine der „Heiligen drei Madeln“ dargestellt, die eindeutig in die Zeit vor der Christianisierung zurückgehen. Als die drei „Göttinnen“, die das Schicksal der Welt weben. Regional mit unterschiedlichsten Namen zu finden.
Dies alles fiel mir wieder ein, als ich an die Heilige Barbara dachte. Und wir verehren sie unter anderem als „Heilige der Mädchen und Sterbenden“! Welche brutale Ironie!!!!

Ich liebe zwar den Brauch, einen Barabara-Kirschzweig abzuschneiden und ihn in voller winterlicher Pracht, auch ohne Blüten wirken zu lassen – als Zweig, der er ist im Winter – blattfrei, knorrig, zauberhaft nackt. Doch auch dieser magische Brauch hat für mich den kindlichen Reiz verloren, als ich als Erwachsene plötzlich von allen möglichen Seiten Tipps bekam, wie man den „Zweig“ austricksen konnte, um ihn zu seiner wahren „Berufung“ zu drängen – nämlich am Tag der Geburt des Mannes gefälligst zu Erblühen – die Aufgabe der Frauen. Möglichst nicht selbständig dann erblühen, wie es dem persönlichen natürlichen Rhythmus entsprechen würde, sondern dann, wenn der Mann es wünscht. Um ihm beizustehen als blühende Begleiterscheinung, als schöner „Aufputz“ ohne Willen, ohne Gefühle, ohne alt und weise werden zu dürfen. Sie ist zuständig dafür, dass sich das Glück, der Wohlstand, die Wahrheit des Mannes auch im nächsten Jahr erfüllen würden.
Und was passiert mit dem Zweiglein (der blühenden Jugend der Frau)? Es wird abgeschnitten von seinen Wurzeln, von seiner Natur, von seiner Verbundenheit zu den Müttern und zum Rest der Welt. Im besten Fall landet es im Biomüll, um wenigstens noch im nächsten Leben den Nährboden für die nächsten Generationen zu ebenen.
Tja, darin sind wir Meister – alle auf der Welt, die den magischen Satz in sich aufgenommen haben, die „Wahrheit der Männlichkeit“: MACHT EUCH DIE ERDE UNTERTAN! Heißt: Kontrolliert, bemächtigt euch an allem und jedem, das ist das Gesetz! Lasst euch nicht unterkriegen von den Gefühlsduseleien der Weiber, die spüren und fühlen und das Leben gebären. Vereinigt euch in Männerbünden, lasst sie nicht hinein, die Weiber! Das ist es doch, was wir in WAHRHEIT lieben. Die selbst konstruierte Wahrheit aufrechtzuerhalten, koste es, was es wolle. Ich sah sie, die aussondierten Frauen in Pakistan, mit Brandwunden vor den Krankenhäusern abgelegt, wie verblühte Zweige. Wenn in Pakistan eine junge Frau nicht mehr in die Familie des Mannes passt und die Schwiegermutter befindet, dass ihr Sohn keine „gute Frau“ abbekommen hat, dann explodiert der Herd. Einfach so. Denn sie sind selbst schuld, wenn sie nicht mal den Herd im Griff haben. Und dann kümmert sich keiner. Sie werden tatsächlich weggeworfen und ihrem Schicksal überlassen. Ein Glück, wenn ein Krankenhaus erbarmen und genug Geld hat, sich zu kümmern. Ich konnte es nicht glauben. Aber ich habe in einem Krankenhaus in Islamabad, dem Shifa International Hospital, als Psychologin gearbeitet und der mir vorgesetzte Psychiater erklärte mir die Realität in Pakistan. Wenn du einmal dieser Frau – der heiligen Barbara in Person, in die Augen geblickt hast, dann, wenn du gerufen wirst – weil es sich auch um eine Frau handeln kann, die aus dem „Westen“ kommt, dann vergisst du das Schicksal der Heiligen nicht. Ich sprach mit einer Amerikanerin, die einen Pakistani geheiratet hat. Sie hatte das Glück, dass ihre alkoholkranke Mutter in den USA ihr trotzdem den Flug nachhause finanzierte. Sie dachte die Liebe ihres Mannes würde sie retten – er liebte sie, das versuchte sie mir tausende male klarzumachen. Aus ihrer Sicht war es die Schwiegermutter. Und der Mann war verpflichtet, seine Mutter zu lieben. Dann weißt du selbst nicht mehr, was du glauben sollst, nach so einem Gespräch und du merkst, hier in Österreich interessiert diese Geschichte niemanden. Schweigen. Denn, die Amerikanerin ist ja auch selbst schuld, da sie doch einen Pakistani geheiratet hatte… das bekam ich als Antwort… Dann beginnst du zu schreiben, zu schreiben, zu schreiben, um die Welt zu verändern. Wenn du Glück hast, liest es jemand, der nicht in die Ablehnung geht, der das Schicksal von der Heiligen Barbara auch als das eigene erkennt und sich diesem Schicksal nicht unreflektiert hingibt, sondern hinterfragt, aufdeckt, es hinausschreit, es sichtbar macht, das Schicksal vom blühenden Kirschzweig.
Und die Amerikanerin? Ich schicke ihr in Gedanken immer und immer wieder die Kraft der heiligen Barbara, der Patronin der Mädchen und Sterbenden, dass sie ihr Hilft, auch ihr Schicksal neu zu weben.

Eure
Claudia Füreder

Anmerkung:
Für mich bedeutet Advent: Persönliche alte, vergammelte, faulige Gedanken auszusortieren und junge, frische, reife Gedanken in mir zu spüren, zu fühlen und zu verinnerlichen um sie dann frisch gewaschen und voller Strahlkraft in die Welt zu tragen. Ich bin viel gereist in meinem Leben – manchmal kopflos aber sehr oft auch wirklich mit dem Herzen. Und davon, von meinen Herzensbegegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen möchte ich euch erzählen. Bitte zu beachten, dass ich meine Texte rein aus meiner ganz persönlichen Perspektive schreibe, ohne jeglichen Anspruch auf „Wissenschaftlichkeit“. Wie wir die Welt wahrnehmen, hat nur mit uns selbst zu tun und damit, wer wir sind – das möchte ich durch meine Texte erlebbar machen. Wir sind fühlende Wesen und begegnen fühlenden Wesen. Es geht nicht um „Gut und Böse“ oder „Richtig und Falsch“, sondern rein um ein Sichtbarmachen meiner ganz persönlichen Wahrnehmung, die, so meine ich ebenso bedeutsam ist, wie eine geschichtswissenschaftliche Abhandlung eines Reiseberichtes. Viel Freude beim Lesen!

Trancewerkstatt Adventkalender - 5. Dezember "Der Krampus und der Fuchs"

5. Dezember - der Adventkalender der Trancewerkstatt öffnet seine fünfte Tür:
"Der Krampus und der Fuchs"

Persönliches von mir - aus der Serie: "Geschichten können die Welt verändern!"

„Morgen kommt der Kramperl, sei brav, sonst nimmt er dich mit!“ Auch wenn ich wusste, dass „ER“ mich nicht mitnehmen würde, weil dies meine Eltern nie zugelassen hätten, so hatte ich trotzdem jedes Jahr wieder eine riesengroße Angst vor dem Kramperl. Heute kommt er nicht mehr mit dem Nikolo und ich habe viel über ihn gelesen, viel über ihn und den Nikolaus, seinen „Chef“. Aber man liest immer dieselbe Leier. Obwohl er mir stets wohlgesonnen war, mir einmal sogar zuwinkte, ich hatte trotzdem Angst vor ihm. Ein kleiner haariger Geselle mit furchterregenden Augen und einer Kette.

Liest man zum Beispiel bei Wikipedia nach, dann erfährt man folgendes:
„Der Krampus, auch Kramperl oder Bartl, ist im Adventsbrauchtum eine Schreckgestalt in Begleitung des heiligen Nikolaus. Verbreitet ist er im Ostalpenraum, im südlichen Bayern und der Oberpfalz, in Österreich, Liechtenstein, Ungarn, Kroatien, Slowenien, der Slowakei, Tschechien, Südtirol, Welschtirol (Trentino) und Teilen des außeralpinen Norditaliens. Während der Nikolaus die braven Kinder beschenkt, werden die unartigen vom Krampus bestraft.
Die Gestalt des Krampus stammt ursprünglich – wie auch viele andere dämonische Gestalten des Alpenraumes – aus der vorchristlichen Zeit.“
Aus vorchristlicher Zeit – und nun beginnen die Spekulationen. Je nachdem, welchen kulturellen und persönlichen Hintergrund man hat, bildet man sich seine eigene Meinung über den Krampus. Oder auch nicht.
Ich wiederum habe irgendwann meine „Meinung“ über den Kramperl abgelegt, und, wie ich das so mache, ihn selbst gefragt. In Gedanken, denn in Realität weiß ich ja, dass es sich nur um einen „verkleideten Menschen“ handelt, der meist Lust am aggressiven Verhalten zeigt, oder gerne Menschen erschreckt. Auch o.k., aber eben für mich nicht lustig, bei mir hört sich da der Spaß auf, wenn ich Angst bekomme. Zumal ich die Geschichten meiner Großmutter und ihrer Schwester über ihre Erfahrungen mit den „Kramperln“ zuhauf als abschreckende, traumatisierende Erfahrungen gespeichert habe. Meine Großtante wurde tatsächlich einmal dermaßen durchgehauen von einem Kramperl, als sie allein nach der Arbeit nachhause gehen musste. Sie war sich sicher, es war ein Junge aus der Nachbarschaft, der ihr nachstieg, sie ihn aber ablehnte… auch das ist die Realität der Kramperl! Aggressives Verhalten mit „legitimer Tarnung“. Bewiesen konnte nichts werden, der Junge kam ungestraft davon.

Diese Art von Kramperl hab ich irgendwann abgelehnt und mich auf die Suche nach der echten, vorchristlichen Kramperlseele gemacht.
Und dann erinnerte ich mich irgendwann als Erwachsene an eine Begegnung als Kind, die ich lange nicht zuordnen konnte:
Mein Urgroßvater, mein Bruder und ich saßen eines Abends im Advent beisammen. Ich war etwa vier oder fünf Jahre alt, noch nicht in der Schule. Mein Bruder spielte Zug, ich baute ein Puzzle, das weiß ich noch. Mein Großvater wie immer die Ruhe in Person, saß einfach da und schaute uns zu. Ich liebte diese Momente der „Dreifaltigkeit“. Nicht – Vater, Sohn und heiliger Geist, sondern Großväterchen, Bruder und Schwester. Daraus schöpfte ich immer Kraft, jeder war für sich, aber wir waren trotzdem durch die entspannte Atmosphäre zutiefst miteinander verbunden. Heute weiß ich, das waren meine „Tranceerlebnisse“ als Kind. Ich konnte mich in dieser Runde am besten entspannen und war gleichzeitig in einer völlig anderen Welt, in der Welt der „nichtalltäglichen Wirklichkeit“.
Ich weiß noch ganz genau, dass ich irgendwann aus meiner Trance aufwachte und meinen Urgroßvater nach dem Krampus fragte. Er erzählte mir wieder die Geschichten, die ich schon kannte. Die üblichen eben. Ich weiß noch, ich bohrte an diesem Abend nach, ich ließ meinem Großvater keine Ruhe, immer und immer wieder nervte ich ihn, weil ich ihn fragte, wer denn nun wirklich der Kramperl war. Mein Großvater gab keine zufriedenstellenden Antworten. Er wollte sichtlich nicht die „Petze“ der Familie sein und mir verraten, dass der Krampus nur ein „Schauspieler“ war.
Doch, plötzlich raschelte es auf der Terrasse. Ich weiß noch, ich bekam einen Riesenschreck, ich wollte aus dem Zimmer laufen, aber irgendetwas hielt mich zurück, ich denke die Neugierde. Es raschelte weiter und vor der Balkonzimmertür stand ein Fuchs und schaute mich an. Er blickte mir so tief in die Augen, wie ich es noch nie mit einem Wildtier erlebt hatte. Ich spüre noch heute seinen Blick, seine Augen – ich in Sicherheit, er da draußen. Die Angst war verflogen. Es gab nur ihn und mich. Eine tiefe Verbundenheit. Danach kann ich mich nur mehr daran erinnern, dass mein Bruder und mein Großvater vollkommen entspannt dasaßen. Ich weiß bis heute nicht, ob es ein echter Fuchs war. Für mich war er echt, aber mein Großvater und mein Bruder hatten ihn nicht gesehen. Diese, solche Erlebnisse hatte ich immer wieder. Die Wahrheit war eine andere. Aber meine Wahrheit, meine Wahrnehmung?
Heute weiß ich, dass die Seelen der Tiere und Pflanzen mit uns Menschen Kontakt aufnehmen, wenn wir dafür bereit sind. Ich weiß, dass die Seele des Fuchses im Kramperl, im echten Kramperl lebt. Wir sollten uns drauf besinnen, dass alle Tiere eine Seele haben. Auf meinen Reisen durch China lernte ich dann von der Kraft der Füchse. Es gibt Gebiete, wo der Fuchs regelrecht verehrt wird. Oftmals auch als „Reisgottheit“, als Schutzgottheit für die Landwirtschaft. Weil er durch seine Art zu leben für einen Ausgleich in der Natur sorgt. In manchen Büchern steht sogar geschrieben, dass der Gevatter Fuchs durch seine „Schlauheit und Tücke“ die Menschen von den „Fängen der Dämonen“ befreien kann. Das gefällt mir besonders gut – zumal genau das „Dämonenhafte“ dem Kramperl zugeschrieben wird.
Was wäre, wenn er es war, der mich tatsächlich von der Angst vor den jungen, gefühllosen, zur Aggression neigenden jungen Männern bewahrte, die die Verkleidung des Kramperl benutzen, um ihre eigenen Gesetze der Unmenschlichkeit ausleben zu können? Würden Sie mich für verrückt halten, oder?
Dann wäre ich dem Fuchs unendlich dankbar. Und ich bin es! Gevatter Fuchs – stiehl weiterhin die Schuhe der Menschen in Dornbach, damit sie dich wieder als Teil – als wichtigen Teil unseres Waldes und unserer Gesellschaft wahrnehmen!!! Ich finde, das machst du hervorragend!
Einen schönen Kramperltag! Morgen kommt der Nikolaus!

Eure Claudia Füreder

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Trancewerkstatt Adventkalender - 2. Dezember "Die Oberösterreicherin und die Wiener"

2. Dezember - der Adventkalender der Trancewerkstatt öffnet seine zweite Tür:
"Die Oberösterreicherin und die Wiener"

Persönliches von mir - aus der Serie: "Geschichten können die Welt verändern!"

Seit ich denken kann beschäftigen mich die Wiener. Warum auch immer hat es mich immer nach Wien gezogen. Wien, mein Lichtblick im stickigen Linz, Wien meine große Liebe, geprägt durch die „Constantin-Filmproduktionen“ und meine Besuche bei meiner Tante im kaiserlichen Laxenburg. „Wien, Wien nur du allein, sollst die Stadt meiner Träume sein…“. Ja, so war das. Ich träumte von Wien und plötzlich war es Realität. Ich fand mich eines Tages wieder mitten in Wien, in der Josefstadt in einem Studentenheim. Aber – weit und breit keine Wiener. Natürlich lebten Wiener in den Häusern rund um das Studentenheim, aber nachdem er Wiener per se kein weltoffener Mensch ist, lernt man ihn nicht kennen – nicht so wie die Serben. Die lernt man auch in Wien kennen, weil sie eine „Lebensfreude“ in sich tragen. Das hat der Wiener nicht. Zumindest spür ich es nicht. Das war für mich enttäuschend. Wieder nur Oberösterreicher, mit denen ich mich befreundete, traute sich mal ein Wiener zu einem Fest, dann empfand ich das als etwas ganz Besonderes. Dann wurde getuschelt: „Oh, da ist ein Wiener“ – mitten in Wien, eine Aufregung machte sich breit, jeder buhlte um seine Aufmerksamkeit. Ein echter Wiener wurde von mir auf einen Podest gehoben, ich fühlte mich geehrt, dass „er“ oder „sie“ mich beachtete. So als wäre der Kaiser selbst anwesend.

Trotzdem – ich genoss die Stadt und lernte die Österreicher kennen, zwar keine Wiener, aber immerhin, Tiroler, Vorarlberger, Niederösterreicher, Kärntner. Ja, wenn man sich einlässt auf Wien, dann lernt man Österreich und die Welt kennen. Das liebe ich in Wirklichkeit an Wien.

Vielleicht war es aber auch nur die pubertäre Rebellion gegen meine Eltern, die, mich nach Wien trieb. Wie es sich für typische Oberösterreicher (mein Vater ist Halb-Ukrainer und meine Mutter eine echte Waldviertlerin ) nun mal gehört, kein Hehl draus machten, wie sehr sie Wien und die Wiener als Kopf von Österreich ablehnten. Beeinflusst durch mein Elternhaus, die mehr das „Bayrische“ verherrlichten, weil bäuerlicher, bodenständiger, wirtschaftlich sicherer und christlicher, fällt es mir natürlich trotz aller Liebe zur Wiener Seele immer noch schwer, mich vollends Wien und den Wienern hinzugeben. Weil man muss das mal aushalten unentwegt gegen eine Wand zu rennen. Auch wenn die Stadtmauer schon lange gefallen ist, man hat beim Wiener immer das Gefühl, nicht aussprechen zu dürfen, was man sich tatsächlich denkt. Hinterfragen tut er nicht gerne, der Wiener. Der Wiener umgibt sich gerne mit der Aura des „Rätselhaften“. Nachdem meine persönliche Leidenschaft darin besteht, die menschlichen Rätsel zu lösen, zu durchleuchten und zu „bescheinen“, mag er meine Aura nicht so gern, der Wiener. Er schweigt und trinkt dazu ein Glaserl Wein, um mir ja nicht zu nahe zu kommen. Dass ich als Biertrinkerin den Weinkult nicht verstehe, dämmerte mir erst, als ich zwischen den Weinbergen wohnhaft wurde.

Heute weiß ich, die echten Wiener verehren einen Heiligen/Heilige, den ich lange nicht als solchen erkannte. Des Wieners echte Liebe ist der Italiener/Italienerin. Dass das nicht zusammenpassen kann, eine Oberösterreicherin, die vom Wiener träumt, der aber auf ewig in jeder Flasche Wein der verflossenenen Urlaubsliebe aus Italien nachträumt, dass daraus keine echte beiderseitige Liebe entstehen kann, das liegt auf der Hand.

Seit ich diese Erkenntnis gewonnen habe, habe ich meinen Frieden mit dem Wiener gefunden. Dass ihm einfach nichts recht ist, außer ein Glaserl Wein, damit muss man leben lernen. Ich liebe Wien, weil ich bleiben darf. Ich liebe Wien, weil ich sichtbar werde. Ich liebe Wien, weil mich die Wiener einfach lassen. Das ist schön, das muss man schätzen. Dass die Liebe aber auf ewig einseitig bleibt – damit muss ich leben. Vielleicht habe ich auch deshalb einen Oberösterreicher an meiner Seite – er beginnt aber auch schon Italien nachzutrauen… sollte mir das zu denken geben?  Oder mein Mann ist einfach besser in Wien angekommen, als ich.

Ich beginne Wien wieder zu lieben, tatsächlich. Ich träumte mich während Corona nach Oberösterreich. Ich wollte aussteigen, musste wieder meine Wurzeln spüren. Ja, die Oberösterreichischen. Wien hat Adolf Hitler nicht gewollt, ihn nicht groß werden lassen. Groß wurde er in München. Das erkannte ich. Vielleicht habe ich deshalb eine Liebe für Wien und nicht für München entwickelt. Vielleicht aber wütet in mir einfach nur der „Geist“ der Kaiserin Elisabeth. Eine bodenständige Biertrinkerin, die wegen der Liebe nach Wien ging. Aber nie einheimisch wurde. Sie hatte zu viele Gedanken von einem friedvollen Europa im Kopf, schließlich konnte sie nur reisen um es wieder in Wien auszuhalten. Wie soll man es aushalten, hier in Wien, als weltoffene, intelligente Frau, deren Aufgabe im Leben die „Völkerverständigung“ ist? Sie ließ sich täuschen vom Franzl, der ewig mit seinen Gedanken in Italien lebte und nur selten seinen Schreibtisch in Wien verließ – außer fürs Abschießen von Wildtieren im Lodenmantel (auch hier gibt es sehr viele Parallelen zu Wienern heutzutage). Die Geschichtsbücher schreiben, dass Kaiser Franz Josef nur einmal persönlich am Schlachtfeld war – damals in Solferino!!! Bella Italia war verloren. Dieses Trauma sitzt immer noch tief. Auch das ist Wien. Ich denke für mich ist Wien mittlerweile ein Ort, an den ich immer wieder gerne zurückkomme. Wien hat die Tore geöffnet, die innere Stadt ist dank Franz Josef keine „Festung“ mehr, aber weltoffener wurden sie deshalb nicht, die Wiener. Veränderung ist nicht ihr Ding. Aber dennoch akzeptieren sie die Veränderung – dann, wenn sie den Flaschengeist besingen und in ihrer Melancholie versinken. In der Sehnsucht, nach der „guten alten Zeit“, die keine war.

Man muss da aussteigen, will man in Wien wirklich leben. Ich fühl mich da mehr mit der Kaiserin verbunden. Sie und auch ich hatten die Möglichkeit, die vielen Wienerinnen verwehrt wurde – sie konnte flüchten. Reisen. Sich immer und immer wieder davon überzeugen, dass Wien nicht die Welt ist, aber trotzdem ein beständiger Teil der Welt, für den es sich irgendwie lohnt zurückzukehren. Ich hab das bodenständige in mir und meine Träume sind daher auch eher von der bodenständigen Sorte. Dadurch weiß ich, das Glück ist kein Vogerl, sondern das Glück zieht man an. Dann, wenn man authentisch ist, gut verwurzelt im Leben steht und träumen kann, ohne berauscht zu sein. Nicht die Träume der guten alten Zeit in sich wirken lässt, sondern aktiv die Zukunft herbeiträumt.  Dann passiert es, dass plötzlich, mitten in Hernals, in einem Kaffeehaus ein Geist um dich herumschwebt und dir wohlgesonnen ist. Dich sieht. Mitten in Wien. Das ist mir passiert, auch das ist Wien: Ich saß eines Tages in einem Kaffeehaus und stimmte mich wieder einmal auf die Wiener Seele ein. Ich schrieb einen Text, ich war versunken in mir und meinen Gedanken. Als ich zahlen wollte, sagte die Kellnerin: „Ihr Kaffee ist schon bezahlt, der Herr, der eben hinausging.“ Und er war verschwunden, ich hatte ihn nicht bemerkt und er wollte nicht, dass ich wusste, wer er war, es war sicherlich kein Bekannter. Auch das ist Wien. Manchmal lassen sich die Wiener hinreißen zu geisterhaften Gesten und es fällt einem plötzlich das Herz eines Wieners zu, ohne dass man es greifen kann. Dann genieße den Moment, er ist kostbar, aber nicht beständig. Denn der Wiener ist gerne unnahbar.

 

Eure

Claudia Füreder

Trancewerkstatt Adventkalender - 1. Dezember  "Die Österreicherin und der Serbe"

1. Dezember - der Adventkalender der Trancewerkstatt öffnet seine erste Tür:
"Die Österreicherin und der Serbe"

Persönliches von mir - aus der Serie: "Geschichten können die Welt verändern!"

Für mich bedeutet Advent: Persönliche alte, vergammelte, faulige Gedanken auszusortieren und junge, frische, reife Gedanken in mir zu spüren, zu fühlen und zu verinnerlichen um sie dann frisch gewaschen und voller Strahlkraft in die Welt zu tragen. Ich bin viel gereist in meinem Leben – manchmal kopflos aber sehr oft auch wirklich mit dem Herzen. Und davon, von meinen Herzensbegegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen und wie diese Begegnungen meine ganz persönlichen familiären Traumen veränderten, möchte ich euch in diesem Advent erzählen.

Bei meiner morgendlichen Waldrunde drängte sich heute ein Satz in meine Gedanken -

„Serbien muss sterbien“  

ein Satz, den mein von mir über alles geliebter Urgroßvater immer wieder mal aussprach. Wenn er diesen Satz sagte, glaubte er ihn selbst nicht, das spürte ich. Er sprach nicht viel über den 1. WeltKrieg, außer, dass er unglaubliche Angst vor den serbischen Partisanen hatte. Wenn überhaupt, sprach er höchstens vom 2. Weltkrieg. Er musst nicht mehr an die Front, weil er im ersten in Serbien „eingerückt war“. Er war damals 17 Jahre alt.

Zuerst wie immer etwas Geschichtliches: Erinnern wir uns:

1. Weltkrieg: Krieg der Propaganda - Serbien
Die deutsch-österreichische Propaganda sprach Serbien das Existenzrecht ab.
In der Tat war Russland im Jahr 1914 Serbiens Schutzmacht. Zugleich kam aber auch ein rassistisches Vorurteil gegenüber Russland zum Ausdruck. In der Propaganda der Mittelmächte galten die Russen nämlich als barbarisches Volk, ohne Kultur und Hygiene.
Ein jahrzehntealter Konflikt
Dabei war der Konflikt zwischen Serben und Russen auf der einen, Österreich-Ungarn auf der anderen Seite, im Jahr 1914 bereits Jahrzehnte alt. Die drei Mächte stritten um Macht und Territorien auf dem Balkan. Sie profitierten von der Schwäche des Osmanischen Reichs, das zuvor über Jahrhunderte weite Teile des Balkans beherrscht hatte, darunter auch Serbien.
(aus: dw.com, Propagandakrieg gegen Serbien)

Und nun zu meiner Geschichte: Denn, wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir zuerst wissen, wer wir selbst sind. Ohne in Schuld zu zerfließen, oder die Schuld wieder anderen zuzuspielen. Lassen wir die „Schuldfrage“ draußen, aus dem Advent, aus dem Leben und lernen wir einander kennen. Wie man so schön sagt: „Dreck hat mittlerweile jeder/jede am Stecken“. Ich unterscheide mittlerweile eher danach, ob Menschen bereit sind, sich kennenzulernen, oder nicht. Die, die es nicht sind, werden für mich zunehmend uninteressanter. Früher dachte ich, ich muss ihnen nacheifern. Ich dürfte nur existieren, wenn ich den "Schein" warte, anstatt selbst zu "Scheinen". Einzig die persönlichen Erfahrungen und Reflexionen mit Menschen verändern die Welt – und es liegt an uns, die andere Seite sehen zu wollen, oder eben nicht. Dafür braucht es aber "Sein" und nicht "Schein". Denn, wenn wir sie sehen, spüren, fühlen, unsere Gegenüber, könnte sich tatsächlich etwas verändern und das bedeutet Macht gegen Beziehungen einzutauschen. Schein gegen Sein.

Ich weiß, dies ist mein Weg, immer und immer wieder zu zeigen, wer ich bin, anderen meine Grenzen aufzuzeigen, um mir die Chance zu geben, mich zu sehen, zu spüren, meine Kraft zu leben. Die Kraft, Traumen zu transformieren. Mit dieser Kraft wurde ich geboren. Vom Grab meiner Ahnen sehe ich hinüber zum Grab der Ahnen von Adolf Hitler. Das hat mich geprägt. Und nun, mit knapp 50 Jahren weiß ich, ich muss hinaus mit meinen Gedanken. Vielleicht berühre ich damit Menschen und kann manch einen begeistern für meine Gedanken. Die stets die meinen bleiben. Viele, viele auch nicht, aber das stört mich nicht mehr, denn ich spüre. Ich muss bleiben, ich muss SEIN.

Er war 17 Jahre, mein geliebter Urgroßvater, als der 1. Weltkrieg begann, ihm war ein langes Leben geschenkt (97 Jahre)!!! Geboren 1897, ein Jahr bevor Kaiserin Sisi ermordet wurde! Er war 19 Jahre, als Kaiser Franz Josef starb. Als mein Urgroßvater starb, war ich 20 Jahre alt.

Er wuchs auf mit der Propaganda gegen die Serben. Obwohl er immer betonte, nichts gegen die Serben zu haben, weil er sie nicht wirklich kannte. Das hat mich stets beeindruckt und diese Worte sind in mir gespeichert wie auch seine Liebe. Aber er hat gemordet. Er sprach nicht darüber, aber es war klar. Es war Krieg. Schießen oder erschossen werden. Wie schwachsinnig. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass die Intelligenz und das geschichtliche Wissen einfach nicht ankönnen gegen die Hass-Gefühle die die jahrzehntelange Propaganda in uns Menschen verursacht hat, die seit Generationen in unseren Köpfen wuchert. Mal stärker die einen, mal stärker die anderen. Mal die Franzosen mit ihrem blutrünstigen „Bonaparte“ oder die „Russen“ mit ihrem Stalin oder eben die Serben, mit ihrem… äääääähhhhmmm. Ach ja, ihrem Mörder, der UNSEREN Thronfolger ermordete usw. usf.

Und nun zu meiner ganz persönlichen Erfahrung mit „DEM SERBEN“ der so viel "Unheil über Österreich" und die Welt brachte.
(ACHTUNG: Es sind meine ganz persönlichen Erfahrungen und Gedanken, die stets mit einer gehörigen Portion Ironie und Sarkasmus angereichert in mir ihren Ausdruck finden – bitte dies zu beachten!!! Ich sehe weder die Österreicher noch die Serben als gut oder böse. Denn ich weiß, wir sind alle gut und böse, je nachdem ob wir uns in die Traumen hineinziehen lassen, oder nicht…)

Vor etwa 20 Jahren fuhr ich mal mit dem Nachtzug von Belgrad nach Wien. Es war Jänner. Mein Mann arbeitete damals an einem Projekt in Serbien und ich besuchte ihn übers verlängerte Wochenende. Ich liebte diese Besuche in Serbien. Belgrad erlebte ich stets als Zentrum der Lebensfreude. Trotz der Kälte (Minus 17 Grad C) damals spürte man überall die Lebensfreude, ich mag die „lauten Menschen“ dort, sie Lachen, Feiern, Smalltalken mit kleinen Witzchen. Es ist ansteckend. Ich habe mich immer wohlgefühlt, wenngleich das Hotel einem ehemaligen „Bordell“ glich. Nicht nur die Menschen, auch die Natur war dort irgendwie anders. Ich nahm sie wahr, in der Stadt und mitten im Winter. Ich kann mich erinnern, dass ich ständig das Bedürfnis hatte, Bäume und Sträucher zu bestimmen – was sonst in Städten nicht so mein „Ding“ ist. Ja, ich nahm das Leben wahr.
Nach einem Wochenende voller Leben und Lebendigkeit stieg ich in den Zug ein. Der Schlafwagen konnte nicht bezogen werden, weil die Heizung defekt war. Mir stand somit eine Nacht im „Sitzen“ bevor. Zudem war der Wagon komplett überfüllt. Aber ich war jung und ich freute mich auf das Abendteuer. Ich suchte mir einen Platz in einem Abteil bei Jugendlichen. Es war wiederum extrem lustig und lebendig, allesamt Studenten aus Novi Sad, die übers Wochenende zuhause waren. Doch diese stiegen in Novi Sad, dem letzten Stop vor der ungarischen Grenze aus. Es war ein Fehler, oder eine Chance? Im Nu fand ich mich in meinem Abteil umgeben von ca. 40-Jährigen serbischen Männern, die am Weg nach Österreich waren. Es war wie in einem Albtraum. Gerade noch Leben, Leichtigkeit, Freude und nun Angst, Stille, Ungewissheit. Ich wollte flüchten, aber der gesamte Wagon war voll, es gab nur einen. Ich beruhigte mich damit, dass, sollte einer der Männer übergriffig werden, der gesamte Wagon es hören würde, wenn ich schrie. Trotzdem war jegliche Leichtigkeit, die ich an diesem Wochenende in mir aufgenommen hatte in kürzester Zeit verschwunden. Oder stärkte mich diese tiefe Verbundenheit zum Leben, mich meinen Aufgaben zu stellen, die mir das Leben in dieser Nacht offenbarte?
Ich stellte mich schlafend, wenngleich ich wusste, ich würde die ganze Nacht ohne Schlaf auskommen müssen. Ich war auch hellwach. Mein Körper hatte den Alarmmodus eingestellt und versorgte mich mit Adrenalin, das mich wachhielt. Ich versuchte zu erspüren, wer sie waren und warum sie mir Angst machten. Bilder vom Film: „Bangkok Hilton“ kamen in mir hoch. Eine Frau, die im Hotel einen Mann kennenlernte, der ihr Drogen ins Gepäck schmuggelte… ich war sicher, dies waren Typen von der Drogenmafia. Irgendwann musste ich dann aufs WC. Ich hatte aber Angst, dass mir diese Männer Drogen in den Rucksack steckten, während ich weg war. So begann ich, nachdem ich zurückkam, meinen Rucksack vor ihnen auszuräumen und tat so, als würde ich etwas suchen. So kamen wir dann ins Gespräch. Der Mann mir gegenüber fragte mich, woher ich kam und was ich machte. Ich erzählte Halbwahrheiten. Er war aber voller Respekt und irrsinnig beeindruckt, dass ich Psychologin war. Wir unterhielten uns sicherlich über zwei Stunden. Eigentlich ein gutes Gespräch. Auch wenn ich merkte, dass es sinnlos war, nach Details zu fragen, er hatte in Österreich ziemlich überall gelebt, aber hatte Familie in Oberösterreich, keine Ahnung ob das stimmte. War auch egal. Denn ich spürte ihn, den Ober Boss der Truppe, den Serbenboss. Er war mir nun irgendwie vertraut, ich denke auch er spürte das Vertrauen. Nicht das Vertrauen in die alltäglichen Wahrheiten, sondern das Vertrauen in die „Wahrheit der Seele“. Ich spürte den „wahren Kern“ in ihm. Den Wunsch, einen Platz auf dieser Welt zu haben, Leben zu wollen, gut leben zu wollen. Freiheit, Stabilität, gute Beziehungen zu haben. Den Wunsch spürte ich für ein paar Momente. Das tat gut und ließ mich entspannen. Die Angst vor dem „Serben“ war verschwunden. Wir konnten uns „Sein“ lassen, mussten auch nicht mehr reden. Er zündete sich eine Zigarette an, es war ca. 3 Uhr in der Früh. Ich weiß noch ganz genau, wie ich zu ihm auf Deutsch – er konnte sehr gut Deutsch – sagte: „Ich bitte Sie das Rauchverbot zu beachten. Ich bekomme von Rauch Kopfschmerzen.“ Er sagte nichts und ging hinaus aus dem 6er Abteil, um zu rauchen. Als er draußen war, sagte der Mann neben mir, der ebenso wie der Rest der Truppe zuvor kein einziges Wort mit mir gewechselt hatte: „YOU ARE A VERY LUCKY WOMAN!“. Nun wurde mir ohne Rauch schlecht. Er meinte unmissverständlich, dass sein Boss sich sonst von niemandem etwas vorschreiben lasse. Ich hatte das Gefühl, nun war der Zeitpunkt, von meinem Großvater zu erzählen. Als er wieder hereinkam, auch er konnte nicht schlafen, begann wieder ein Gespräch. Ich erzählte ihm, dass mein Urgroßvater in Serbien gekämpft hatte und dass es doch endlich aufhören sollte das ganze Morden. Dass es mir leidtat, dass Männer auf beiden Seiten benutzt wurden, um für Territorien zu kämpfen… er bedankte sich dafür, dass ich das so sehen würde.
Die respektvolle Annäherung zwischen dem Serben und mir fand auf ungarischem Boden statt. Es war fast ein wenig kitschig, so wie in einem Sisi-Film kam ich mir manchmal vor. Der „Böse“ und die „Prinzessin“, aber er Sexualisierte nicht, nahm mich nicht als „Opfer“ war und wurde dadurch auch nicht zum Täter. Es konnte etwas heilen. Es heilt noch immer, wenn ich an ihn denke. Ich denke, er war dann doch ein wenig überfordert von so viel heilsamer Energie.
Ich war ja nicht in einem Constantin-Film als Schauspielerin engagiert worden. Ich wurde als Traumatherapeutin in die Welt gesetzt. Die Realität, wer er war und welches Trauma er in sich trug, zeigte sich dann aber doch noch in aller Härte. Das war aber nicht mein Trauma, sondern seines. Er musste seine Macht vor mir demonstrieren, kurz vor der Österreich-Ungarischen Grenze ließ er kommentarlos die Euro-Geldschein-Pakete in die Hände der "Statisten" gleiten. Ich war also mittendrin im serbischen Geldwäscheautomaten. Frisch gedruckte 50er und 100er. Wie im Film „Tatort“. Daraufhin bekam ich es doch wieder mit der Angst zu tun. Das war seine Realität. Ich ertappte mich noch Wochen später bei dem Gedanken, was wäre, wenn er mir doch etwas ins Gepäck gesteckt hatte, unzählige Male durchforstete ich meinen Rucksack. Ja, es blieb ein Nachgeschmack, wenn ich an ihn denke. Aber das war seine Realität und es ist die Realität in Europa. Viele Serben machen krumme Geschäfte. Auch eine Wahrheit, die man nicht leugnen darf. Ich habe natürlich auch überlegt, zur Polizei zu gehen, doch die Angst war zu groß. Ich fühlte mich außerdem nicht gewachsen, mich als Einzelperson, als Frau mit der Falschgeld-Blütenmafia anzulegen. Meine Angst verabschiedete sich aber eines Tages ganz von selbst. Dann, als ich realisierte, dass ich leben darf, weil ich es mir zugestehen konnte, er aber immer noch ums „Überleben“ kämpft. Als Serbe. Auch er müsste nicht.

Serbien das Land der Lebendigkeit und Lebensfreude – es tut mir leid, dass euch meine Vorfahren das Existenzrecht absprachen! Das ist NICHT MEIN Wille – ich steige aus, wie auch schon damals, als ich Dir, Herr Serbe im Zug gegenübersaß. Du, als Serbe, ich als Österreicherin. Das war keine Liebesgeschichte, kein Kitsch. Das war eine Realität, die Angst war meine Realität, die Frage um die Existenzberechtigung war deine Realität!! Ich blieb in meiner Kraft als österreichische Frau, du in deiner Kraft als serbischer Mann. Unsere Seelen haben sich einen Moment kennengelernt und ich weiß, dadurch begannst du zu spüren, dass heute dieser Satz eine Vergangenheit ist. Dass du leben darfst, dass auch das nicht mehr dein Trauma ist. Auch du kannst jederzeit aussteigen aus dem Blüten-Druckgeschäft, die mir Angst macht, weil du dadurch dein wahres Ich verkaufst, vielleicht bist du es ja schon. Ich wünsche es dir. Diese Angst war die Realität unserer Großeltern, nicht unsere! Beenden wir sie. Vielleicht denkst du manchmal an unsere Begegnung, vielleicht. Ich denke manchmal daran und ich denke, dass bei einer neuerlichen Begegnung ich dir sagen würde, dass du nicht das Recht hast, mir Angst zu machen, weil du meine Seele kennengelernt hast, für einen kurzen Moment. Dass wir einander auf Augenhöhe, als Europäer begegnet sind. Ich halte ebenso wenig von Machtdemonstration, so wie du es mit mir gemacht hast. Das fand ich schade. Das schürt nur weiter Angst. Ich konnte sie loslassen die Angst, deine Angst. Aber viele können das nicht. Da stehen wir. Weil die Kehrseite deiner Angst auch immer noch hier in Österreich wütet. Die Angst, dass Ihr euch rächt, an uns, an der Welt. Angstfreie Begegnungen, das brauchen wir und das - und nur das verändert die Welt.

Eure Claudia Füreder